Mein politisch-geschichtliches Projekt

Hey meine Lieben,
schön, dass es euch auf dies Seite verschlagen hat! Im Moment fehlt mir ein bisschen die Zeit zum Bloggen und ich möchte euch erklären warum. Nicht einfach als eine reine Rechtfertigung, sondern vielmehr, weil es um ein Thema geht was mich sehr beschäftigt und mir auch besonders wichtig ist, auch wenn es hier nicht so richtig reinpasst. Ich entschuldige mich schonmal dafür, dass ich euch damit wahrscheinlich ziemlich langweilen werde, aber ich versuchs knapp zu halten.

Habt ihr schonmal vom Frauengefängnis Hoheneck gehört? Wahrscheinlich nicht und genau da liegt das Problem. Es handelt sich um das einzige Frauengefängnis der DDR. Wie ihr euch wahrscheinlich denken könnt, mussten dort nicht nur Straftäterinnen, sondern auch etliche politische Gefangene ihre Strafen absitzen. Ja, dass politisch "Andersdenkende" verfolgt und bestraft wurden, dass allein die Überlegung einer Republikflucht oder die kleinste Kritik am System unter Strafe stand, das lernen wir in den deutschen Schulen. Aber was kommt dann? Was erwartete die unschuldigen Frauen und Männer in den Gefängnissen? Es war nicht nur die Trennung von den Angehörigen und die eingeschränkte Freiheit, welche den Betroffenen bis heute Albträume verschafft, glaubt mir, denn ich habe mit einigen von ihnen reden dürfen.

Steht man am Vordereingang meiner Schule, so hat man eine unverdeckte Sicht auf das über der gesamten Stadt mahnend ragende Schloss. Den Namen Hoheneck kennt hier jeder, aber was steckt dahinter? "Natürlich ein altes DDR-Frauengefängnis in dem politische Gefangene inhaftiert waren. Alles was damit zusammenhängt ist böse und jetzt können wir das Thema auch wieder beenden, ist ja nun lang genug her!"
So ungefähr ist die Einstellung der meisten Schüler ... oder nicht?

Genau hier ist der maßgebende Punkt: NEIN! Es gibt so viele Schüler an dieser Schule die mehr über die Vergangenheit ihrer Heimat und diesen so geschichtsträchtigen Ort wissen wollen (anders als die meisten älteren Einwohner des Ortes). Woher ich das weiß? Ich habe es mit Umfragen in etlichen Klassenstufen erforscht. Das alles im Rahmen meiner BELL, einer schriftlichen Arbeit, mit der ich eine mündliche Prüfung ersetzen kann. Ich habe das Wissen der Schüler, ihre Meinung zur bereits erfolgten und der eventuell noch fehlenden Aufarbeitung und ihre Wünsche für die Zukunft gesammelt und dokumentiert.

Damit ist allerdings nur der theoretische Teil meiner Arbeit abgeschlossen. Das Wichtigste folgt erst noch. Zusammen mit einer Freundin habe ich eine Projektwoche für die zehnten Klassen konzipiert und detailliert ausgearbeitet. Fertig bin ich damit aber noch lange nicht. Zunächst einmal gilt es die prüfungsrelevante Arbeit zuende zu schreiben und dann geht es an die Organisation des Projekts. Im Sommer, wenn ich hoffentlich bereits mein Abitur in den Händen halte, soll es dann an die Umsetzung gehen.

Viel mehr will ich dazu auch gar nicht sagen, um euch nicht noch mehr zu langweilen. Aber diese Sache beschäftigt mich nunmal enorm und deshalb wollte ich sie mit euch teilen. Ich hoffe also, ihr versteht es, wenn ich mal nicht auf jeden Kommentar antworten kann oder es mal länger keinen Post gibt. Das ganze Projekt auf die Beine zu stellen und sich nebenbei noch aufs Abitur vorzubereiten ist nämlich gar nicht so einfach, zumindest nicht für mich.

Edit: Wenn es euch interessiert findet ihr hier einen Artikel über das Projekt. 

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